Alban Nikolai Herbst
Geboren 1955 in Refrath bei Köln, lebt in Berlin. Nach mehreren Buchpublikationen erschien 1993 sein großer Roman »Wolpertinger oder Das Blau«, für welchen er 1996 den Grimmelhausenpreis erhielt. 1998 ist er Stipendiat in der Villa Massimo, und zugleich erscheint sein neuer mächtiger Roman »Thetis« als Teil Eins seiner »Anderswelt-Trilogie«. - Spannender, zumal aufschlußreicher erzählt sich dies selbst, nämlich auf Alban Nikolai Herbsts ausgreifender Website Die Dschungel.
Täglich ist seine Online-Lesereihe auf Youtube zu verfolgen. Ja, gewiß, dieser Satz ist im Imperativ formuliert!
Im Foto rechts liest A.N.Herbst in der Bahn 1993 aus der Novelle »Die Orgelpfeifen von Flandern«. Im Foto unten (© Shasharad Lowan) reist er, tja, vielleicht mit dem Traumschiff, wie sein jüngst erschienenes Buch bei den Kollegen von mare Buchverlag heißt ...
Meere.
Roman
- Schwäbische Broschur
- nicht mehr lieferbar
978-3-86638-004-2
Der lange verbotene Roman »Meere« war nach langen Rechtsstreitigkeiten zunächst in VOLLTEXT abgedruckt worden. Bei uns erschien er als Schwäbische Broschur!
»... das Mittelmeer hier vor Sizilien, Dein arabisches Meer, Irene, und die Ostsee vor meinem polnischen Kliff, das immer schmaler wird und mich merken lässt, endlich merken lässt: Das ist Liebe. Also habe ich Dir jetzt die Antwort gegeben.«
Herbst steht wieder mal mit dem Rücken zur Wand, titelt die Zeitschrift VOLLTEXT, und fügt an: Umso erfreulicher dass nun mit Meere eines seiner wichtigsten Werke einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann. Der Autor ist eine Entdeckung wert. – Zumal es ein Künstler wie Anselm Kiefer ist, der hier zum Romangegenstand wird.
»Wenn morgen die Sonne wieder aufgehen wird, wird sie mich hier immer noch finden, damit ich auf Deinem Felsen Abschied nehmen kann, und wird dem Meer entgegenleuchten, einer flachen riesigen Ebene aus Licht, die sich über die Wogen deckt und sie vergoldet, damit die Delphine etwas haben, wo sie hindurchspringen können.«
Sehr klug hatte Jörg Sundermeier (Verbrecher Verlag) in der Berliner Zeitung über das Erscheinen unserer Buch-Ausgabe von »Meere« geschrieben – und Ulrich Faure im »Buchmarkt« hatte das Erscheinen des Roman ebenso freundlich begrüßt wie der Buchhandel, hier am Beispiel Thalia!
Inzwischen indes ist im Spätherbst 2017 die Original-Ausgabe juristisch frei und das Buch ist wieder bei den Kollegen von Mare Buchverlag erhältlich, worauf ich hier gerne hinweise.
Ein literarischer Gang an die Börse
Eine Anthologie
- Sponsor : SAP systems integration AG
- 176 Seiten
- Reihe ETIKETT
978-3-933974-11-2
Im Gegensatz zu seinen Romanen und Erzählungen hat A.N. Herbst diesen Band zusammen mit Sabine Tost herausgegeben.
Börse, Going Public, Aktienmärkte – beherrschende Themen seit dem Bau des ersten Börsengebäudes. Einige besonders spannende Aspekte des Börsengeschehens haben die Autoren der Weltliteratur in ihren Romanen und Erzählungen eingefangen und lebhaft geschildert.
Dabei beleuchten sie Hausse und Baisse in ihren psychologischen und menschlichen Hintergründen und rücken die heftigen Ausschläge jenseits der bloßen Zahlen in den Blickpunkt.
Hier liegt all dies gesammelt vor – die Autoren dieser Sammlung sind diese:
Tom Wolfe mit »Fegefeuer der Eitelkeiten«
Emile Zola mit »Das Geld«
Gustav Freytag mit »Soll und Haben«
Heinrich Heine mit »Reisebilder vom Finanzmarkt anno 1832«
Fritz Müller-Partenkirchen mit »Kramer & Friemann«
Walter Mehring mit »Kaufmann von Berlin«
Urs Widmer mit »Die gestohlene Schöpfung
Samuel Pepys mit »Tagebuch von der Londoner Börse 1667«
Erich Kästner mit »Fabian«
Theodore Dreiser mit »Der Titan«
Bret Easton Ellis mit »American Psycho«
Upton Sinclair mit »Som macht man Geld«
Irvin D. Yolam mit »Die Rote Couch«
Heinrich Mann mit »Die Armen«
Uwe Timm mit »Kopfjäger«
Alban Nikolai Herbst mit »Literarischer Börsenbrief«
John Kenneth Galbraith mit »Baisse«
John Dos Passos mit »Die Hochfinanz«
Der Engel Ordnungen
Gedichte
- 152 Seiten
- außer der Reihe
978-3-86638-007-3
Diesmal ist Anselm Kiefer AUF dem Buch (und nicht Gegenstand wie in »Meere«), und es ist ein weiterer Gedichtband des großen Romanciers Herbst:
Nachdem man in Rilkes Übersetzungen las.
Man hat es als Dichter mit Haltung zu tun.
Sie ist das erste, sie steht zuletzt
in ihren hartbesohlten Schuh’n
noch da. Und was dich durch den Mitlauf hetzt,
zerbricht an ihr, wenn du nicht brichst.
Es bleibt davon ein Stolz zurück,
es bleibt, so du nicht wichst,
in vielen Zeilen benommenes Glück:
Sie haben sich nicht dem Realen gebeugt,
sondern den Irrtum gestaltet
und Schönheit gezeugt.
Für diese stehen sie ein:
Wild und unerkaltet
noch im Schmutz ganz rein.
Die blutige Trauer
des Buchhalters Michael Dolfinger
- 208 Seiten
- Reihe ETIKETT
978-3-929232-04-2
Hat dieser Buchhalter tatsächlich einen Minister erschossen? Beabsichtigte er es nur? In einem letztlich aus nur drei mahlend langen Sätzen wird das Verhör erzählt:
... nun war ich auseinandergerissen, zerquält über Monate bis es mir endlich wieder gelang, meinen Mulattensohn zu vergessen, aber einmal, ein nächstes Jahr später, denken Sie nur, da blickte mich plötzlich durch ihren Kopf, durch den Kopf meiner Frau, die Jamaikanerin an, ich schwöre: es waren ihre Augen, welch eine Rache, irgend ein Inselzauber, glauben Sie nur, ich bin fest davon überzeugt, dass sie mich verzaubert hat, aber das wollt ich ja gar nicht erzählen, sondern dass eben, wie ich dann in die Stadt gegangen bin, Zuhause war es viel zu gefährlich, jeden Augenblick hätte Sie kommen können, mich zu holen, und ich wollte doch frei sein, endlich frei, wie ich also durch die Stadt gegangen bin, ziellos, wirr, wusste ich überhaupt nicht mehr, was tun, nur noch fliehen wollte ich, egal wohin, alles war fremd, die Straßen bedeckte ein Asphalt, der nicht von unserer Erde stammt, ich wurde getrietzt, man lachte hinter meinem Rücken, glauben Sie mir, Zungen wie Dolche, es wurde getuschelt gewispert gehöhnt, ach wie sie mich verspotteten! das mekte ich doch, genau merkte ich das, denn ich war wacher als jemals zuvor, Sinne geschärft, weil dem so war, fand ich keine Ruhe, zumal ich diese Augen überall vorlugen sah, die Augen, Herr Komissar, meines Sohnes, aber das verstehen Sie nicht, wie sollten Sie auch, und wer das gewesen ist, der mir den Revolver gegeben hat, nein, ich würde den nicht wiedererkennen, und selbst wenn, nein, ich würde ihn Ihnen nicht zeigen ...
Die Orgelpfeifen von Flandern
Novelle
- Sponsor : Deutsche Bundesbahn
- 80 Seiten
- Reihe ETIKETT
978-3-929232-11-0
Vierfach wird eine dramatisch endende Liebesgeschichte, die in Paris in der Rue du Flandre mit ihren orgelpfeifenhaften Hochhaus-Complexen spielt, durcherzählt, und jedesmal kommt mehr Hintergrund zu den Figuren hinzu.
Friedhelm Rathjen in der Süddeutschen Zeitung schrieb: »... die Verstörung, die der Text verströmt, ist immer mindestens ein Schritt schneller als die Erkenntnis dieser Verstörung, und der Trick des Textes ist, dass kein Erstleser wirklich auf der Höhe der Sätze sein kann, die er gerade liest.«
Immer noch eine meiner liebsten Erzählungen!
Wolpertinger oder Das Blau
Roman
- 1.024 Seiten
- Reihe Die Hauptwerke
- nicht mehr lieferbar
978-3-929232-12-7
Unser erstes literarisches »Hauptwerk«, der 1.024 Seiten starke Roman Wolpertinger oder Das Blau von Alban Nikolai Herst, dick-blaue Frucht von über zehn Jahren schriftstellerischer Arbeit an Grundlagen und -fragen des Erzählens. »Dabei ist einer der eigenwilligsten Romane herausgekommen, der seit Jahren in der bundesrepublikanischen Literatur zu finden ist ... ein versessenes Spiel mit der Phantasie, die ihn selbst erzeugt«, notierte Uwe Pralle in der Frankfurter Rundschau. »Man kann Herbsts bedeutendes Werk als seismographisches Protokoll der achtziger Jahre lesen. Doch was hier in mehr als zehn Jahren geschaffen wurde, lässt die Arbeit des Schreibens vergessen und verbreitet ein Fluidum der Schwerelosigkeit, ja manchmal fast die Aura eines Gegenwartsmärchens, das eher Niebelschütz huldigt, als dass es verschwitzte gesellschaftliche Relevanz demonstrieren möchte,« fand Wilhelm Kühlmann in der F.A.Z., und er fügte bei: »Ich stehe nicht an, diesen Roman für ein gewichtiges, vielleicht sogar ein bleibendes Zeugnis unseres Jahrzehnts zu halten.«
Eine Sizilische Reise
Fantastischer Bericht
- 192 Seiten
- Reihe Die Hauptwerke
978-3-929232-21-9
»Der Schriftsteller Alban Nikolai Herbst liebt es, seine Figuren im Mehrdeutigen zu bewegen und der Phantasie seiner Leser Labyrinthe zu bauen. Davon zeugen sowohl seine Kurzprosa wie auch seine Romane, unter ihnen Die Verwirrung des Gemüts (1983) und der Tausend-Seiten-Koloss Wolpertinger oder Das Blau (1993). Und nun, 1995, die Neuerscheinung Eine Sizilische Reise, die gleich im Untertitel zugibt, ein Fantastischer Bericht, also nicht ganz von der herkömmlichen Welt zu sein.« Sabine Brandt, F.A.Z.
»Dieser Tage erscheint nun mit »Eine Sizilische Reis / Fantastischer Bericht«, ebenfalls bei Dielmann, das neueste Werk eines der originellsten und streitbarsten Schriftsteller im bundesdeutschen Literaturbetrieb.« Ulrich Faure, BÖRSENBLATT für den Deutschen Buchhandels
Wie intensiv Alban Nikolai Herbst diese Insel ausgelotet hat in ihrer Geschichte, Kulturenexplosion, Psychologie, machistischem Hochmut und matriarchaler Vielfalt, das läßt ein Lesungsauszug über die Vucciria, den Markt in Palermo, erahnen. A.N. Herbst hat ihn als 21. Tag seiner täglichen Lesungsserie auf Youtube eingestellt, er ist HIER zu finden. - Das Verfolgen dieser besonderen Online-Lesereihe lohnt!
Dem Nahsten Orient
Liebesgedichte / deutsch-französisch
- 36 Seiten
- 16er Reihe
- französisch von Raymond Prunier
978-3-933974-72-3
Es sind, neben der normalen Ausgaben, 100 von Autor und Übersetzer signierte Vorzugs-Exemplare in rotem Leder erschienen:
Alban Nikolai Herbst hat zahlreiche Romane und Erzählungen vorgelegt, er ist mit Hörstücken, musiktheoretischen und literaturkritischen Essays hervorgetreten und betreibt einen der mächtigsten Literatur – Blogs des deutschsprachigen Internets. Die vorliegenden Gedichte stellen seine erste zusammenhängende Veröffentlichung von Lyrik dar. – Während er seine Prosa-Dichtung konsequent auf einen »Kybernetischen Realismus« hin weiterentwickelt, der mythischen mit hochmodernen Formen und Themen kombiniert (Anderswelt-Trilogie) und zugleich mit den »Bamberger Elegien« die alt epische Versform wieder aufnimmt, ist die vorliegende kleine Ausgabe vor allem seinem Übersetzer Raymond Prunier zu danken, der darauf beharrte, auch einige der verstreut vorliegenden Gedichte dem Publikum in einer gesonderten Edition zugänglich zu machen.
axel dielmann – verlag
Kommanditgesellschaft in Frankfurt am Main
Donnersbergstraße 36 – 60528 Frankfurt am Main
Fon: 069 / 9435 9000 – eMail: neugier[at]dielmann-verlag.de