Ernst Kretschmer
Ernst Kretschmer ist 1951 geboren, studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Komparatistik in Köln, Caen und Bonn.
Er ist Mitherausgeber der Stuttgarter Morgenstern-Ausgabe. Für seine Studien zu Morgenstern und zum Nonsens erhielt er 1990 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.
Nach Lehraufträgen an verschiedenen Universitäten in Mailand, Pavia und Bergamo war Ernst Kretschmer 2005 bis 2018 Professor für Linguistik an der Universität von Modena / Reggio Emila, Italien. »LKW« war Ernst Kretschmers Roman-Debüt. »Der Falke und die Nachtigall« ist sein zweiter Roman, den im Programm zu haben mich herzlich freut!
Spiegelschriften – Erzählungen und Berichte vom Lago Maggiore
2 Bände im Schuber
- 2 Bände im Schuber
- Hardcover
- mit Lesebändchen
- 400 Seiten und 408 Seiten
- mit reichem Begleit-Material
978-3-86638-390-6
Der Erzähler und Germanist Kretschmer hat zwei höchst unterhaltende Bände zusammengestellt und mit kommentierenden, einleitenden Texten versehen – und dabei zwei seiner Leidenschaften und Expertisen verbunden:
Er hat eine Sammlung von 50 literarischen Texten zusammengetragen, die am Lago Maggiore entstanden sind oder hier angesiedelt sind – wenn auch zwei, drei ihrer Schöpfer in ihrer bewegten Phantasie am See waren. – Ernst Kretschmer begleitet seine Entdeckungen um das Schweizer wie um das Italiensiche Ufer herum mit leichthändigen, doch hintergrund-reichen Essays über seine 22 italienischen und 28 schweizer Fundstücke.
Er bietet damit einen ganz außergewöhnlichen Reise-Führer in die Region des Langen Sees und erschließt uns als Reise-Begleiter die Geschichte, Kultur, Persönlichkeiten und Lebenswelt rund um den Lago Maggiore. Die Dichterinnen und Erzähler der zwei Bände stammen aus verschiedensten Ländern, von den Franzosen Hippolyte Taine und Stendhal, dem Amerikaner Ernest Hemingway, dem Schweden Lars Gustafsson, der Schweizerin Johanna Spyri, den Italienern Dario Fo und Piero Chiara bis hin zu zahlreichen deutschen Autoren wie Heinrich von Kleist, Erich Kästner, Gerhart Hauptmann und Jean Paul wird der Lago Maggiore erzählt. Damit spiegeln die »Spiegelschriften« zugleich die weltweite Attraktivität des Sees und die vielfältigen Anregungen der Region, die vom 18. Jahrhundert bis heute ungebrochenen Reiz haben – als Destination wie als Lektüre.
Spiegelschriften – Erzählungen und Berichte vom Lago Maggiore
Band 1 Italien
- Harcover
- mit Lesebändchen
- 408 Seiten
- mit zahlreichen Autoren-Portraits
- und umfangreichen Anhängen
978-3-86638-392-0
Der Italien-Band von Ernst Kretschmers zwei »Spiegelschriften« ist unser Band 1, schlichtweg, weil Ernst Kretschmer seit vielen Jahren sozusagen in diesem Band lebt: in Musignano, einige hundert Meter über Maccagno auf dem italienischen, genauer, dem lombardischen Teil des Sess.
Die Autorinnen und Autoren, die er als veritable Lago-Maggiore-Kenner und -Anrainer ausfindig gemacht hat, sind Lars Gustafsson, Kurt Tucholsky, Otto Zoller, Mario Soldati, Theodor Wolff, Johanna Spyri, Antonio Fogazzaro, Uffo Horn, Johann Wolfgang von Goethe, Jean Paul, Ernest Hemingway, Gerhart Hauptmann, Theodor Fontane, Hans Jakob Faesch, Hippolyte Taine, Stendhal, Dario Fo, Piero Chiara, Alois Emanuel Biedermann und Jacob Burckhard, Johann Heinrich Meyer und einen der wunderbarsten Erzähler: sich selbst!
Eingefangen und mit Erzählungen in die literarische Landkarte genommen haben diese für ihn diese feinen und jederzeit besuchenswerten Plätze: Osogna, Bellinzona, Magadino, Maccagno, Locarno, Luino, Maccagno, Zenna, Castelli di Cannero, Porto Valtravaglia, die Isola Bella, als Ausreißer aus gutem Grund Varese und Mailand, Laveno, Isola Bella und Isola Madre, Arona, Stresa, Brissago, Cavandone, Suna, Pallanza, Intra, Cannobio und Piaggio Valmara.
Hier das Inhaltsverzeichnis zum Italien-Band im Detail.
Spiegelschriften – Erzählungen und Berichte vom Lago Maggiore
Band 2 Schweiz
- Hardcover
- mit Lesebändchen
- 400 Seiten
- mit zahlreichen Autoren-Portraits
- und umfangreichen Anhängen
978-3-86638-391-3
Der Schweiz-Band von Ernst Kretschmers zwei »Spiegelschriften« nimmt sich der kleineren »Hälfte« des Langen Sees an, der Tessiner Kurve um Locarno und Ascona, dabei der berühmte Monte Veritá mit seinen illustren Gästen und Begebenheiten.
Die Orte: Angesteuert und beschrieben und erzählt werden mehrfach Locarno, vielfach Ascona, das hinreißende Cannobio auf der italienischen Seite, Muralto, Minusio, Tenero, Margoscia, St. Bartolomeo an der Grenze, Bellinzona, das Verzasca-Tal und Valle Maggia, Magadino, Comologno, Berzona, Sonlerto, Fontana Martina, Porto Ronco, Brissago und die Inseln von Brissago sowie die Isola grande.
Die Autorinnen und Autoren dieser Reisen sind Erich Kästner, Liane Dirks, Erich Maria Remarque, Franz Hohler, Erich Mühsam, Hermann Hesse, Franziska zu Reventlow, Werner von der Schulenburg, Hans Morgenthaler, Friedrich Glauser, Ursula von Wiese und Werner Johannes Guggenheim, Emil Ludwig, Käthe Kruse, José Orabuena, Claire Goll, Aline Valangin, Max Frisch, Plinio Martini, Friederike Brun, Heinrich von Kleist, Oskar Maria Graf, Lisa Tetzner und Kurt Kläber, Giovanni Bonalumi, Ricarda Huch, Karl Viktor von Bonstetten und Hans Rudolf Schinz.
Für die schönen Cover-Gestaltungen und seine freundlichen Literaten-Versammlungen danken wir Lukas Bugla herzlich.
Hier das Inhaltsverzeichnis zum Schweiz-Band im Detail..
Der Falke und die Nachtigall
Roman
- Hardcover
- mit Schutzumschlag
- und Lesebändchen
- 280 Seiten
- Umschlaggemälde Lukas Bugla
- mit Leseproben auf Youtube
978-3-86638-251-0
Ein zwielichtiger Nazi-Stoßtrupp ist in Palermo unterwegs, die braunen Schergen sollen im Dom das Grab von Friedrich II. plündern. Einen, der sich in Leben und Tod des Staufer-Kaisers auskennt, hat man erpreßt, den Kulturraub zu unterstützen – seine Liebste ist in Ravensbrück interniert und wird aus dem KZ nur freikommen, wenn der Grabschatz entführt ist. – So jedenfalls erinnert sich im Erscheinungsjahr dieses Romans ein Jazz-Kenner namens Urs Hürlimann aus den 30er Jahren. Aber damit nicht genug:
Während der unfreiwilige Begleiter der düsteren Expedition seine Geliebte aus dem braunen Deutschland zu retten versucht, weht ihn die Geschichte eines anderen Liebenden an, die so wenig wahr sein kann, wie seine eigenen Erlebnisse und Bedrängnisse: Es ist die Geschichte eines Jägers und Falkners aus der Zeit des Staufer-Kaisers, der seine Herzensdame aus den Fängen einer machtvollen Intrige befreien will.
„Und wie soll es weitergehen?“ fragst Du mich. Die Antwort darauf kann vorerst nur lückenhaft sein und enthält doch auch Gewissheiten, die Grund zur Zuversicht geben: Du wirst in die Schweiz ausreisen, Liebste, nach Luzern, um genau zu sein, wo Du in Sicherheit vor ihnen bist. Sie sollen dann gleich ihren Waisen bekommen, der, so sei es denn ausgesprochen, hier in Palermo ist. Alles andere erkläre ich später. Sorg Dich nicht. Ich weiß es: Die Maus darf der Schlange nur mit Klugheit begegnen.
Mit seinem Debüt »LKW« gelang Ernst Kretschmer 2010 ein fabulierwütiger, figurenreicher Roman. Dessen arabeske Seitengeschichten und staunenswerte Erzählstrudel prägen auch sein neues Buch, das den Todesengeln der 1940er Jahre wie denen des 13. Jahrhunderts große Liebespaare entgegenhält.
Bei Pirandello lese ich … den Vergleich des Todes mit einem Insekt, das auf dem Rücken eines Menschen sitzt und dort von einem, der vorübergeht, gesehen wird. „Entschuldigen Sie“, spricht dieser ihn an, „Sie haben da etwas auf Ihrem Rücken sitzen. Ich meine, es könnte der Tod sein. Soll ich ihn entfernen?“ – Auf der Bank gegenüber harren geduldig drei alte Männer in dunklen Anzügen aus. Die starre Würde ihrer faltigen Gesichter lässt sie wie Sargträger erscheinen. Musternd blicken sie herüber, wie um mein Gewicht abzuschätzen.
Einige ganz besondere Ausschnitte habe ich auf unserem Youtube-Kanal eingelesen.
LKW
Roman
- 488 Seiten
- Reihe ETIKETT
- Hardcover mit Lesebändchen
978-3-86638-153-7
Der Roman »LKW« erzählt die Geschichte eines jungen Mannes mit Namen Karl Krüger, der viele Jahre lang als LKW-Fahrer unterwegs war, für Bauunternehmen, Möbel- und Stückgutspeditionen zwischen Deutschland, Frankreich und Italien. Darüber hat er viel erlebt, ist älter und reifer geworden, und nun schickt er sich an, auf seine letzte Fahrt nach Mailand zu gehen. Denn er hat sich unterwegs verliebt in eine Italienerin ... Auf dieser Fahrt erinnert sich Karl an ein wildes, aber auch poetisches, reiches Leben auf den Straßen und Pässen Europas. Vor allem aber bäumt sich ein Spannungsbogen auf, nachdem klar wird: Da sitzt ein bocksfüßiger Beifahrer mit in der Fahrerkabine, der nennt sich Kiepenkerl. In Karls Kindheit stand er für das Unheil im Leben, nun aber bietet er ihm Rat und Beistand bei der Ordnung der Erinnerungen an: Während die Dörfer sich in ihre Mulden duckten, die Lichter zusammen rückten und Rauchzeichen gegen den Himmel sandten, teilte der Kiepenkerl dem Fahrer Karl eine runzelige Offenbarung mit. »Im Geist des Fahrenden«, sagte er, »verschlingen sich Anfang und Ende. Im Aufbruch wirft er immer schon seine Ankunft voraus und ruft so die Zeit an seine Seite ... Die Zeit ... ist ein entzückendes Geschöpf. Einfühlsam und anschmiegsam, ist sie bereit sich hinzugeben. Sie will jedoch, sonst wird sie kühl, umschmeichelt und umbuhlt sein.«
Parallel zur Liebesgeschichte entfalten sich Erzählwelten, in denen die große Fahrt zu einer Europatournee bis zurück zur Völkerwanderung wird. Von Wiedergängern der Hauptfiguren aus südländischem Adelsgeschlecht und nordischer Arbeitertradition durchzogen, wird sie zur Zielfahrt rückwärts in die eigentliche Liebesgeschichte hinein, die so alt ist wie der Kontinent. Die Quest mit Kiepe und Früchtetransporter, vom Fünfjährigen bis zum fünfzigjährigen Fahrensmann, führt als Erinnerungen auch in die USA, beschwört mit den Epen Amerikas die Sehnsucht nach einer modernen Edda herauf – und spinnt deren Ansätze aus.
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