Horst Bingel

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Horst Bingel, geboren 1933 in Korbach, gestorben 2008 in Frankfurt am Main; Lyriker, Erzähler, Essayist, Herausgeber; mit dem »Frankfurter Forum für Literatur e.V.« (1965-68) Initiator von Lesungen an ungewöhnlichen Orten wie Fabriken, U-Bahn-Baustellen, Schalterhallen von Banken; ließ Gedichte auf Litfaßsäulen kleben und eine Literatur-Tram durch Frankfurt fahren. Seit 1966 im PEN. 1974-76 Bundesvorsitzender des VS. 1983-85 Stadtschreiber Offenbach, 1984 Wilhelm-Leuschner-Medaille.

Zu seinen Titeln zählen in der Lyrik Kleiner Napoleon, 1956; in der Prosa Herr Sylvester wohnt unter dem Dach, 1982; im Essay Der Blitz kam aus dem Zeitungsroman, 2003. Herausgeber (Zeitgedichte – Deutsche politische Lyrik seit 1945, 1961; Deutsche Prosa – Erzählungen seit 1945, 1963). Posthume Veröffentlichungen: Fundorte 33: Horst Bingel, Den Schnee besteuern – Gedichte (Hg. Werner Bucher und Virgilio Masciadri), orte-Verlag, 2009, und Horst Bingel, Stafettenlauf – Gedichte aus dem Nachlass (Hg. vom verdienstreichen Hendrik Liersch), Corvinus-Presse, 2011.

Foto: Dank an Georg Kumpfmüller.

 

Felsenmeer

Felsenmeer

Gedichte 1985 bis 2008

  • Schwäbische Broschur
  • 6-seitiger Schutzumschlag
  • gestaltet von Bernhard Jäger
  • 112 Seiten
  • Nachwort Wolfgang Schopf

978-3-86638-362-3

20.00 €           picture

Posthum erscheinen hier – zu seinem 90. Geburtstag am 6. Oktober 2023, insgesamt 74 Gedichte, die Horst Bingel noch selbst zusammengestellt hatte.

Gruppiert in neun Kapitel, zeigen diese Gedichte jene Stimmlage, für die Horst Bingel als Dichter beliebt war: von der Freude am Alltäglichen (»Zuckerdose«, »Unter Fischen«) und mitunter fast bubenhaften Unmittelbarkeit bis hin zu seiner entschlossenen politischen Sicht (»Sie winkten nicht«, »In die Wand geschrieben«). Die Gedichte scheinen zunächst ganz in ihrer Entstehungszeit, den 1980er bis 2000er Jahren verwurzelt; sie vermitteln allerdings, neben anderen dichterischen Qualitäten, eine Unruhe, die auf bohrende Weise bis zu uns her reicht – weil bei Horst Bingel Worte als Versuche und Zeilen nie auf irgendein Ende gedacht, Bilder nie eingerastet sind:

Du triffst die Taube im Flug, sie ist nicht blau, was
          staunst du, sie ist nicht blau,
die Taube sitzt rot schon tief im Horizont, sie wartet mit
          dir, bei Tag, nachts, sie spreizt ihr Gefieder,
          sie wartet,
sie wartet doch nicht.

Editorisch betreut von Barbara Bingel und mit einem Nachwort versehen von Dr. Wolfgang Schopf, Archiv der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main.
 

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