Pantelija Dudić

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Pantelija Dudić wurde 1949 in ­Babici bei Kozarska Dubica, Gemeinde Prijedor in Bosnien-Herzegowina, geboren. Nach der Hauptschule besuchte er eine Mittelschule in Zagreb, verbrachte fast alle seine bisherigen Arbeitsjahr im Ausland, vorwiegend in Deutschland.

Er hat sich erfolgreich in mehreren Berufsfeldern betätigt, hat sich als Gastronom etabliert, aber die Literatur ist sein wichtigstens Arbeitsfeld. Und so wurde er zudem Schriftsteller.

Seine Roman-Trilogie „Ausländer“ wurde von ­Kritikern und Lesepublikum im kroatischen und serbo-kroatischen Sprach­raum sehr gut aufgenommen. Es wurden über den Roman zahlreiche Kritiken veröffentlicht und Dudić wurde mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet: mit dem „Podgrmec Buchstabe“ und 2012 mit der „Kocics Feder“ der Stiftung „Petar Kocic“, Banja Luka, Belgrad.

Pantelija Dudić lebt und arbeitet in Konstanz am Bodensee.

 

AUSLÄNDER – Roman 2

AUSLÄNDER – Roman 2

Bestie

  • 288 Seiten
  • Hardcover

978-3-86638-460-6

24.00 €           picture

Die Fortsetzung der Immigrationsgeschichte von Pane Dudić beginnt, da er schon einige Zeit in Deutschlang ist und diverse Jobs und Berufe ausgefüllt hat, besonders in Werkstätten und kleinen Industriefirmen. Und es sind die alle jungen Menschen umtreibenden Themen, die ihn und seine Kollegen und Landsmänner umtrieben, so daß dieser Band 2 so beginnt:

Bei den deutschen Mädchen hatten wir keinen Erfolg, da sie unser in ihren Augen unflätiges Benehmen und unsere balkanischen Wurzeln störten. Doch darüber zerbrachen wir uns nicht den Kopf. Ravensburg und seine Umgebung waren damals voll von jungen „Jugo-Schwabinnen“ bzw. jungen Frauen, geschieden oder verheiratet, die es mit der Treue nicht so genau nahmen und oft ihre daheim gebliebenen Männer vergaßen. Im Unterschied zu Österreich gab es hier weitaus weniger Wohnheime, so dass wir bei unserer „Jagd auf Frauen“ stattdessen Gaststätten besuchten, in denen Jugoslawen verkehrten und die auch das weibliche Geschlecht magisch anzogen. So fanden wir uns eines Abends in dem erst kurz zuvor eröffneten Lokal „Sennerbad“ ein, in dem eine Band aus Jugoslawien spielte. Dies war das erste Lokal dieser Art im Süden Deutschlands. Da sie zumeist nicht alle notwendigen Papiere besaßen, konnten Jugoslawen nur selten eigene Gaststätten eröffnen. Der Inhaber des „Sennerbads“, ein aus Belgrad stammender Gastarbeiter, den alle nur Kale nannten, löste dieses Problem, indem er das Lokal auf den Namen seiner Freundin führte, die eine Donaudeutsche war und unsere Sprache sehr gut ­beherrschte. Bei ihm ­gastierten bekannte Volksmusiksänger aus ganz Jugoslawien. Diese Kunde verbreitete sich unter den Gastarbeitern in den Orten um den Bodensee herum wie ein Lauffeuer, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz. Wie groß der Andrang damals war, verdeutlicht die Tatsache, dass man in dem für zweihundert Gäste ausgelegten Lokal doppelt so viele Besucher zählte, wenn’s reichte. Als ich vor dem Eingang die Musik aus meiner Heimat vernahm, fing mein Herz sofort höher zu schlagen an.

Aus den Abenden nach der langen und harten Arbeit, zwischen den Versuchen, heimisch zu werden, wird die Gastronomie, Tanzlokale wie landsmännische Gaststätten, Kantinen und Beißerln zu einem der Knotenpunkte des noch ganz fremden Lebens, in denen sich Verbindungen und Anknüpfungspunkte, neue Beschäftigungen und Zukunft auftut. Ein Berufsleben in der Gastronomie wird vorstellbar – aber dann wird erst noch eine der amourösen Geschichten ernst, Pane Dudić gerät auf Freiersfüße – und heiratet. Es geht tragisch aus, und so auch endet, fürs Erste, dieser zweit Band:

Die Tage der Trauer und Verzweiflung, die ich im Alkohol ertränkte, gehörten schon der Vergangenheit an – genauso wie meine Ehe mit meiner treulosen Frau, die mich an den Rand des Abgrunds getrieben hatte. Ich weiß eigentlich nicht, wem ich es zu verdanken hatte, nicht in ihn gestürzt zu sein. Nun verspürte ich einen inneren Frieden, den ich früher nie in meinem Leben gespürt hatte, wobei sich die Leere jenes versiegten Brunnens nun langsam wieder mit Wasser zu füllen begann. Erst am fünften oder sechsten Tag nahm ich Besen und Schaufel in die Hand, um die Glassplitter wegzuräumen. Während ich die Scherben zusammenfegte, verspürte ich eine Leichtigkeit, die wahrscheinlich Schwalben fühlen, wenn sie im Tiefflug über der Wasseroberfläche ihren Durst stillen. Die Finsternis, die mich umgab, verschwand auf einmal – so wie düstere Gesichter sich angesichts des Lächelns eines gutmütigen Menschen aufhellen. Mir kam es so vor, als ob die Sonne nun auch für mich aufginge.

Schauen wir, was Band 3 bringen wird, mit dem Pane Dudić zum erfolgreichen Restaurant-Betreiber und beliebten Unternehmer in der Gastronomie am Bodensee werden wird. – Wir sehen sein Erscheinen im frühen Winter 2025 vor – bleiben Sie neugierig!

 

AUSLÄNDER – Roman 1

AUSLÄNDER – Roman 1

Am Rande des Lebens

  • 456 Seiten
  • Hardcover
  • mit Abbildungen

978-3-86638-459-0

25.00 €           picture

Der dreibändige Roman »Ausländer« von Pantelija »Pane« Dudić stellt sein literarisches Debüt dar.

Darin erzählt »Pane« Dudić sein Leben, von den Kindheitsjahren im ländlichen Kroatien und der Jugend in Kroatiens größeren Städten der 1960er Jahre, vor allem aber seinen Aufbruch in die Existenz eines »Gastarbeiters« im Verlauf der 1960er und 1970er Jahre, schließlich seine Karriere in der Gastronomie am Bodensee seit den 1980ern, wo er heute als eine der bekanntesten Persönlichkeiten angesehen ist.

Sein Erzählen richtet sich an eine breite Leserschaft, über weite Strecken hinweg ist das amüsant und liefert in kräftigen Farben gezeichnete Zeitläufte, die Szenen und Erlebnisse sind eingängig und eindrücklich geschildert. Pantelija Dudić stellt uns seine Figuren und Zeitgenossen und Weggefährten in sympathischer Freundlichkeit vor, ohne dabei erhellende Blicke auf das mächtige Thema Migration aus dem Auge zu verlieren; er bietet es uns aus der Innensicht des längst arrivierten Unternehmers und zugleich in der Außenperspektive seiner lebhaften und vielfältigen Erinnerungen.

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