Autoren & Bücher
Marla Gascer


Marla Gascer ist Kulturjournalistin, Theaterwissenschaftlerin, Mutter, Pädagogin, Medienberaterin und Autorin zahlreicher Artikel, Features, Dokumentationen, Buchbeiträge und Veröffentlichungen zu Film- und Theaterthemen. – Lesen ist ein Tanz zu zweien.
»Die Erde dreht sich um sich selbst« ist Marla Gascers Roman-Debüt, über das wir uns im Verlag sehr freuen.


Die Erde dreht sich um sich selbst
Roman
- 304 Seiten
- im Softcover
978-3-86638-506-1

Die Ärztin Vanessa Fulco hat in einer nahen, aber auch zeitlich ungewissen Zukunft Anlass zur Vermutung, dass mehrere ihrer Klinik-Patienten einer neuartigen Erkrankung anheimfallen, die mit einem Kontrollverlust über die Glieder und einer merkwürdige mentalen Fixierung einhergeht und sich pandemisch auszubreiten beginnt.
Der Herzschlag des Mannes ist regelmäßig bei vermindertem Puls. Sein Kopf bewegt sich weiterhin mechanisch von links nach rechts. Als würde er grundsätzlich Einspruch erheben. Ein Nicht-Einverständnis mit allem. Das kann sie gut mitfühlen. Die Ärztin legt eine Hand auf den Unterarm, der sich unter ihrer Berührung beruhigt und neigt ihren Kopf zum Patienten hinunter. Er hat die Augen geöffnet. Die wässerig-blaue Iris bewegt sich so gleichmäßig hin und her, als würde er lesen. Er redet, aber seine Stimme ist schwach und die Zunge schwer. Doktor Fulco beugt sich etwas tiefer hinab.
Nicht der Kontrollverlust bei ihren Patienten oder die Versteifung deren Glieder ist es, die Doktor Fulko beunruhigen, während sie einerseits das Krankheitsbild zu verstehen versucht und andererseits gegen die aus dem Boden und vor allem den Medien schießenden Spekulationen ankämpft: Es ist die Verhärtung IN den Köpfen, gegen die kein Kraut gewachsen zu sein scheint.
Einen weiten Weg legt der Roman von den erzählten Symptomen zurück, bis sich erste Einsichten formen, wie in dieser Welt gut zu leben ist:
»Wir wollten das Gute sammeln. Was du sagen wolltest, war doch, dass wir, wenn in unserer Welt die Ausnahme die Regel zu sein scheint, dass wir dabei gelernt haben, uns auf etwas anderes zu besinnen. Dass wir also möglicherweise Antennen entwickelt haben oder Fähigkeiten, die müssen ja, wenn es die Sicherheit außen nicht gibt, in uns selbst liegen. Zumindest haben wir gelernt, mit dem Unkalkulierbaren zu leben […] Selbst die Jahreszeiten sind ja nichts mehr, worauf man sich noch verlassen kann, mit ihrem schönen Wechsel von Frühling, Sommer, Herbst und Winter.«
»Das stimmt. Allerdings war das vielleicht schon immer eine Täuschung, zu glauben, dass irgendwas kalkulierbar sein könnte, was mit dem Leben zu tun hat.«
(Für das Autorinnen-Foto besten Dank an Andreas Reeg, Darmstadt.)


axel dielmann – verlag
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