Hilmar Hoffmann

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Hilmar Hoffmann, geboren 1925 in Bremen, hat sich als Kulturschaffender und, im besten Sinne, als »Kulturfunktionär« in verschiedenen Städten für Kulturprojekte eingesetzt. Heute lebt er in Frankfurt am Main, wo er 20 Jahre lang, von 1970 bis 1990, als Kulturdezernent und Kulturstadtrat tätig war – das Museumsufer in Frankfurt ist sein Lebenswerk. Hoffmann ist u.a. Gründer der Internationalen Kurzfilmtage Ober­­­hausen, wo er vor Frankfurt ebenfalls als Kulturdezernent arbeitete, leitete die Stiftung Lesen und wirkte neun Jahre als Präsidenten des Goethe-Instituts. Mit seiner Position »Kultur für alle« hat er entschieden kulturpolitische Weichen gestellt.

Einige Pressestimmen:

Frankfurter Neue Presse

BILD Südwest

Hessischer Rundfunk hr2 Kultur

FAZ

Generation Hitlerjugend

Generation Hitlerjugend

Reflexionen über eine Verführung

  • 600 Seiten
  • mit vielen Abbildungen
  • Lesebändchen

978-3-86638-229-9

25.00 €           picture

Hilmar Hoffmann, einer der wenigen wirklichen und wirkungsreichen deutschen Kultur­politiker, legt sein 50. Buch vor – es geht radikal zurück in seine Biographie und in die Hintergründe unserer Gesellschaft: Er riskiert die Erinnerungen an seine Zeit als Hitlerjunge.
»Nichts ist riskanter als eine Rückblende in die eigene Vergangenheit.« So beginnt der heute über 90jährige. Und er erzählt, wie Vereinnahmung und Indoktrination funktionieren, wie schamlos Kinder und Jugendliche in menschen- und weltverachtende Ideologie einge­spannt wurden.
»Kinder, die bis dahin vielleicht noch an den lieben Gott im Himmel glaubten, huldigten seit Hitlers Machtergreifung in braunen Uniformen ihrem neuen Messias aus Braunau am Inn, ihrem „Führer“ Adolf Hitler. Sein kanonisches Buch »Mein Kampf« sollte die neue politische und weihrauchfreie Bibel werden. … Hitlers Proklamation 1933: Ich beginne bei der Jugend. Wir älteren sind verbraucht. Wir sind bis ins Mark verfault. Wir sind feig und sentimental. Wir tragen die Last der erniedrigsten(?) Vergangenheit. In unserem Blut sind Leibeigenschaften und Unterwürfigkeit. Doch die großartigen Jungen! Gibt es etwas Besseres auf der Welt? Schaut auf diese jungen Männer und Knaben! Welch Material.«
Wie dieses »Material« verheizt wurde, hat Hilmar Hoffmann bei der Landung der Alliierten Streitkräfte selbst erlebt, als seine Einheit aus 16- bis 18jährigen als letztes Aufgebot in der Normandie von Luftminen zerrissen wurde. In der anschließenden Gefangenschaft klärt sich sein Blick – und neben der Zeitzeugenschaft von Hilmar Hoffmann ist dies die eigentliche Leistung seines Buches: Die Hoffnung aufrecht zu halten auf die Besinnung, die noch auf die verheerendsten Irrwege folgen kann – »das Vergängliche vergänglich zu machen«, wie er Goethe zitiert.

Das Inhaltsverzeichnis:

 

Vorwort

TEIL 1

1. Das Elternhaus
2. Unsere Sozialisation im Dritten Reich
3. Die verlorene Generation
4. Jungvolk, Hitlerjugend, Schule und der Reichsjugendführer
     Adolf Hitlers „Mein Kampf“
     Der Hitler-Ludendorff-Putsch
     Hitlers Protégé: Reichsjugendführer Baldur von Schirach
     Der „Röhm-Putsch“
     Rosenberg, Rippentrop und Röhm<
     Baldur von Schirach betritt die große Bühne
     Ernst Krieck, Alfred Baeumler und die NS-Erziehung
     Hitlers Proklamation zur Jugend und von Schirachs späte mea culpa
     Bernhard Rust und die Schulen im Dritten Reich
     Das Gesetz über die Hitlerjugend
     Nazibarde Horst Wessel
     Martin Bormann, Hitlers rechte Hand
     Mitgliedschaften in der NSDAP
     Hitler, Bewunderer des Richard Wagner-Erbes
     Die Geschwister Scholl
     Mit zehn Jahren ins Jungvolk
     Schuljahre in Oberhausen
     Hitlers menschenverachtende Rede über die Jugend
     Baldur von Schirach versucht sich als Goethe-Exeget
     Artur Axmann tritt auf den Plan
     Bayrische Hochlandlager der Hitlerjugend
     Der Einfluss des Philosophen Carl Schmitt
     Der Volksempfänger als Menschenfänger
     Die ersten drei Parteifilme aus dem Jahre 1933
     Leni Riefenstahls lupenreine Parteitagsfilme
     Das alljährliche Zeremoniell von Hitlers Parteitagen
     Ernst Jünger bleibt im Regal
     Der Reichsjugendführer vor den Schranken des Nürnberger Tribunals
5. Die Jugendfilmstunden der Hitlerjugend
6. Die Macht der Propaganda im Dritten Reich<
7. Nazifilme
8. Hitlerjunge Quex, SA-Mann Brand, Hans Westmar, Kolberg
9. Das Wunschkonzert
10. Leni Riefenstahls Parteitagsfilme
11. Die filmische Überhöhung der Reichsparteitage
12. Der Filmkosmos der Leni Riefenstahl
13. Schulliteratur im Dritten Reich
14. Den Krieg relativierende Literatur
15. Die Deutsche Wochenschau
16. Das Schicksal der Juden
17. Judenverfolgung im Dritten Reich Das Konkordat
18. Jud Süß, Der ewige Jude, Die Rothschilds
19. Kritische Zusammenfassung der Hitlerjugend-Jahre
 

TEIL 2

20. Der Reichsarbeitsdienst und Hitler als Oberbefehlshaber der Wehrmacht
21. Im Krieg als Fallschirmjäger in der Normandie
22. SS-Panzerdivision Hitlerjugend
23. „Der Soldat James Ryan“ und der Krieg in der Normandie
     Christopher Nolan „Dunkirk“ (2017)
24. Die Apotheose des Hitlerkrieges hatte einen schönen Namen: „Die Bocage“
25. Kriegsgefangene
     Der Frankfurter Historiker-Streit
     Die Hölle von Babyn Jar
26. Meine Gefangenschaft in den USA
27. Meine Gefangenschaft in Schottland
 

TEIL 3

28. Nach meiner Repatriierung – Dolmetscher bei der Britischen Rheinarmee
29. Als ehemaliger deutscher Kriegsgefangener in Wilton Park, Buckinghamshire
     Meine zweite Amerika-Reise
30. Die Läuterung vom Faschismus
31. Gründung des British Information Centre „DIE BRÜCKE“
      Günter Hampel: Ein Exkurs
32. Studium an der Folkwang-Hochschule
33. Die Internationalen Oberhausener Kurzfilmtage

Anhang

Epilog des Verlags: Tabellarische Kurzbiografie Hilmar Hoffmann
Literaturverzeichnis
Namensregister

Bildnachweis

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Donnersbergstraße 36 – 60528 Frankfurt am Main
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