Andreas Hutt

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Andreas Hutt ist 1967 in Kassel geboren; Studium der Mathematik und der Germanistik in Marburg, wo er auch heute lebt.

Er hatte bislang Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften (darunter Der Literaturbote, ­Konzepte; Lichtungen) und Anthologien (Jahrbuch der Lyrik; Versnetze; aktuell: Der Horizont ist bloß eine rhetorische Figur – Gedichte zu Caspar David Friedrich). Auf www.literaturport.de ist eine Autorenseite zu ihm zu finden. Ausgezeichnet wurde er mit dem Wiener Werkstattpreis 2011, dem 3. Preis beim Stockstädter Literaturwettbewerb 2014 und 2019, war auf der Shortlist beim Münchner Lyrikpreis 2024. Letzte Veröffentlichungen: Schritt auf Schritt – Gedichte, edition offenes feld, 2021; Handbuch eines schizophrenen Paralleluniversums, Black Ink Verlag, 2024.

(Für das Autoren-Foto lieben Dank an Charlotte Werndt, Frankfurt am Main, die wir gerne auch als Dichtin beim Kollegen in der Parasiten Presse nennen.)

 

vorort im schweigen

vorort im schweigen

Gedichte

  • 96 Seiten
  • Softcover
  • mit einem »Papierabfall« von Joši Bojz

978-3-86638-395-1

18.00 €           picture

Die Gedichte von Andreas Hutt folgen einer eigenen Arithmetik und Pataphysik: Schon die Titel der zu Zyklen aus 5 bis 19 Gedichten zusammengeschlossenen »Kapitel« lassen einiges von der ästhetischen Struktur dieser Lyrik ahnen:

bis zum optischen schweigen (I bis XIX)
verrückte distanzen (I bis X)
loops (I bis X)
playlist (I bis V)
nirgendwo. worte (I bis X)
windrose. horizontlinien (I bis V)
kategorische imperative (I bis XII)
standpunkte. blickwinkel (I bis VIII)

Sie versuchen Aussagen über Aspekte der Welt, die uns vertraut scheint und scheinen – die Kunst; der uns umgebende und von uns eingenommene Raum; die Zeit, in der wir diese Zeilen lesen oder sie aufschreiben oder alles ihnen Folgende vollbringen; oder nicht. Schwups, geraten wir in völlig unsichere Terrains – und Andreas Hutt klärt, indem er die Unwäg- und -sicherheiten seiner Verse und überhaupt der Sprache hinzufügt, soweit eben zu klären ist: nämlich durch weitere Verunsicherung. Heißt auch: erweiterte Spielräume für unsere Vorstellungen und Gänge durch die Welt.

ich messe zeit in schritten
alles ist fließend kulisse regel

in der berührung mit dem asphalt wissen dass druck
vorhanden ist obwohl man ihn nicht spürt: wie atmen
voranrücken von stunden auf dem display des telefons

wohin möchte ich
wenn mein ziel nur das ende der straße ist

in den takt hinein
die regel?

                                                 gehen 

Die Gedichte des Kapitels „playlist“ arbeiten mit Zitaten aus folgenden Popsongs:
 I: Kate Bush: Cloudbusting
 II: Fiona Apple: Daredevil
 III: Björk: Bachelorette
 IV: Massive Attack: Teardrop
 V: Peter Gabriel: Merci Street
Und so ist auch Musik, in Zitat und Rhythmus, immer wieder eine weitere Orientierung dieser Gedichte.

Bildende Kunst und die Reflektion künstlerischer Position spielt hier stets eine Rolle, und so freut es uns, daß wir eines der Gedichte zum Anlaß nehmen konnten, den Slowenen Joši Bojz nach einer seiner »Knüllarbeiten« (»Odpadna beseda«) zur Titelgestaltung anzufragen, voilá. Hier der Anlaß (aus dem ersten Zyklus des Bandes, dort Nr. I):

perfektion sagst du
sei das zerknitterte papier

farben
farben und untergrund
durch so viele schichten

wann ist das schwarz der fläche
erloschen
?

 

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