Helge Nyncke

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Helge Nyncke, Jahrgang 1956, vierfacher Vater, mehrfacher Großvater und vielfacher Ideenschöpfer, lebt und arbeitet in Mühlheim am Main. Als Diplom-Designer, Illustrator und Autor hat er zahlreiche Schul-, Sach- und Bilderbücher, Spiele und Trickfilme für Kinder illustriert, geschrieben und erfunden, aber auch kritische Essays, kabarettistische und freie Texte für Erwachsene verfasst und als philosophisches Sachbuch oder gepfefferte Satiren veröffentlicht. Außerdem entwickelte und realisierte er Raum- und Wandgestaltungskonzepte sowie Spiel-Objekte für diverse Kinderkrankenhäuser. Auf Youtube betreibt er einen eigenen Kanal mit kreativ inszenierten Lesungen vielfältiger Art, welche er auch gerne vor Publikum präsentiert. Daneben bietet er innovative Workshops und Fortbildungen zu den Themen musikalisch-rhythmische Selbsterfahrung, Kommunikation und Körpersprache sowie Kreativität mit Kindern und arbeitet halbtags ganz bodenständig als pädagogischer Mitarbeiter in einem internationalen Kinderhort.

Illustrierte Bilderbücher für Kinder (Auswahl):
Wo bitte geht´s zu Gott? fragte das kleine Ferkel (Alibri Verlag 2007)
Die Geschichte vom frechen Hund (Alibri Verlag 2008)
Susi Neunmalklug erklärt die Evolution (Alibri Verlag 2009)
Ich darf das (Bild und Text, Alibri Verlag 2013)

Literarische Bücher für Erwachsene:
Eine GOTTeslästerliche Floßfahrt – leichtsinnige Variationen über tiefsinnige Fragen (ImPrint Verlag 2009)
Heiliger BimBam – gepfefferte Satiren und gesalzene Erkenntnisse über Gott und die Welt (Angelika Lenz Verlag 2012)

Mehr über den Autor auf seiner Website www.helge-liest-helge.de. Und einige seiner Texte und Performances auf seiner Youtube-Seite.

Pressestimmen: Offenbach Post, 10.10.2020

www.frankfurt.de, Dezember 2020

Flotte Welle, Dezember 2020

Frankfurter Rundschau, 12.04.2021

Und hier zur eigenen Medien-Seite für Helge Nyncke und sein Buch

 

Brandzeichen

Brandzeichen

Roman

  • Hardcover mit Lesebändchen
  • 392 Seiten

978-3-86638-298-5

20.00 €           picture

 

Helge Nynckes Romandebut »Brandzeichen« basiert auf dem realen Hintergrund der spektakulären Serie von unaufgeklärten Brandstiftungen in Frankfurt im Jahr 2017, welcher damals auch der Goetheturm zum Opfer fiel. Dazu entwickelt der Autor eng am historischen Ablauf der Ereignisse die fiktive Geschichte einer Brandstifterin und eröffnet damit hinter dem Kriminal-Geschehen eine tiefgründige und psychologisch einfühlsame Ebene menschlicher Schicksale.

Es ist wieder so weit. Es passiert gerade wieder. Ich spüre das wie ein Erdbeben, ich kann nichts dagegen tun und ich will auch nichts mehr dagegen tun. Denn ich weiß jetzt, dass hinter diesem Beben mein Weg in die Freiheit wartet. Ich sehe es kommen, ich spüre es kommen und ich lasse es kommen. Von mir aus jetzt, hier, jederzeit. Komm du verdammtes Beben, komm und hol mich. Hier stehe ich, du kannst mich haben, du kannst mich packen, schütteln und rütteln aber du kannst mich nicht besiegen, nie mehr. Ich springe zu dir ins Haifischbecken, ich nehme den Kampf auf und ich werde ihn gewinnen. Ich trotze diesem Wirbelsturm, ich werde ihn an mir zerbrechen lassen!

Zentrales Motiv dieser Spurensuche ist eine Traumatisierung der Hauptfigur durch jahrelangen sexuellen Missbrauch. Ihre Versuche, dennoch mit dem zutiefst verstörten Leben klarzukommen, umfassen das ganze Spektrum zwischen Therapien und Suizidversuch und münden schließlich in einer ungewöhnlich krassen, aber für sie heilsamen Strategie. Wie ein Sog bindet das Geschehen weitere Figuren mit ein, deren persönliche Lebenslinien und Verwicklungen unausweichlich am Ende zu einem dramatischen Showdown führen.

Wer wird warum zum Brandstifter? Wer ist Opfer, wer Täter? Welche toxischen Geschehnisse beeinflussen unser Leben? Wie wächst Schuld über mehrere Generationen? Was macht Menschen zu dem, was sie sind? Wie löst man sich aus der scheinbar ausweglosen Schleife von Traumatisierung und Retraumatisierung? Und wo liegt die Grenze zwischen Selbstbefreiung und Selbstjustiz? Diese Fragen stehen hinter einer Handlung, die in diesem Roman nicht aus einer abgehobenen Autorenperspektive, sondern ausschließlich direkt aus dem Blickwinkel der einzelnen Protagonist:innen und in ihren Dialogen erzählt wird. Subjektiv, emotional und authentisch. Mal poetisch, mal knallhart.

Morgen sieht hier alles ganz anders aus. Nichts wird mehr so sein wie vorher, nichts wird mehr erinnern an die furchtbaren Stunden, die meinem Leben hier eingebrannt wurden. Nichts. Es ist Zeit. Der Wachmann wird schon sein Feierabendbier trinken. Ich gönne es ihm von Herzen. Er wird die nächsten Nächte schlecht schlafen, aber das geht vorbei.

Ein Konglomerat aus Gewalt und Zärtlichkeit, Traum und Wirklichkeit, Schwermut und Leichtigkeit, Hass und Liebe. So geht man als Leser:in mit allen Akteur:innen unmittelbar durch alle ihre Launen, Träume, Gefühlstiefen und Gedankenhochs hindurch wie in einer emotionalen und intellektuellen Achterbahnfahrt. Und bleibt garantiert nicht unberührt davon.

Das Neue ist da und das Alte wird und muss weichen. Es gibt keinen Weg zurück.

Ein hochspannender Plot aus Frankfurt mit weitreichender gesellschaftlicher Tiefenwirkung.

Beachten Sie bitte auch unser Bändchen in der 16er-Reihe, das wir dem Goetheturm gewidmet haben und in welchem zwei Auszüge aus Helge Nynckes Roman enthalten sind: Drei Generationen Goetheturm.

 

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