Jutta Streubühr

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Jutta Streubühr, geboren 1959 in Essen
und dort wohnhaft, Rechtspflegerin,
dann Studium der Germanistik,
Kunst und Psychologie.

 

Regenbogen und Finsternis

Regenbogen und Finsternis

Gedichte

  • 72 Seiten
  • Softcover

978-3-86638-507-8

18.00 €           picture

Eine fortgesetzte, weil immer wieder neu begonnene Heimkehr in allerdings höchstens halbe Heimaten – soll man diesen Band von Jutta Streubühr so zusammenfassen? – Nein, versuchen wir es noch einmal anders:

Wo immer diese Gedichte über Heimat sprechen, und sie tun es eines ums andere wieder, geraten wir mit ihnen »In ein verlassenes Haus«, wo die Reise hingehen solle, bleibt höchstens zu tun, was der Vers »Packe die Illusionen aus dem Koffer« als Anweisung weiß. Kein Zweifel, wir alle gehören zusammen mit der Dichterin zu denen, »Die im siebenfachen / Rhythmus der Schöpfung / In die Busse springen« – und wo wir hingekarrt werden und zu landen meinen, ist ebenfalls nur zu klar: »Im Museum des Todes« und »in deine[r] dunkle[n] Wiege« und »Im Fadenkreuz« und der »Brut­stätte des Verfalls«. – Nein, das ist keine einfache Bestandsaufnahme.

Nicht minder wuchtig ist, was die Gedichte von Jutta Streubühr über sich selbst zu sagen haben: übers Gedicht nämlich, über die Sprache also.

Im Bus
Der Junge mit der himmelblauen
Mütze sprach seine eigene
Sprache zeigte auf alles was ihn
erstaunte winziger Adamsfinger
behutsam zum Kuss näherten sich
die Lippen der Mutter sie
haben den Spalt überwunden

Diese Gedichte finden in diversen Formen des Spagats ihren eigentlichen Ort, besonders in dem zu brückenden Zwischenraum zwischen uns Körpern und deren Sprachen. Und obendrein heißt es in einer Prosa der Dichterin: »Nur einmal hat mich etwas aus dem Takt gebracht. Oder doch zweimal oder dreimal? Und dann immer wieder?« – womit sie ein beinahe psychoanalytisch präzises und stures Wieder­holen in den Anfang ihrer Sprachfindungen stellt.

Wie dein Kopf sich zu deinem Körper verhält,
und höre die Worte, wie du sie sprichst.

 

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