Dr. Erika Schellenberger-Diederich

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Dr. Erika Schellenberger-Diederich ist Landeskoordinatorin Lite­ratur im Büro Kulturelle Bildung des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen. Sie leitet das Landesprogramm SchreibKunst, den Arbeitskreis Literarisch aktiver Schulen in Hessen und das Netzwerk der Schulen mit besonderer Förderung der Literatur. Zudem werden die beiden Profil­schulen Kulturelle Bildung – Literatur auf ihrem Weg zur Zertifizierung fachlich von ihr begleitet.

Erika Schellenberger ist selbst Autorin und Vorstandsvorsitzende des Vereins »Zwei Raben: Literatur in Oberhessen e.V.«, der Literaturstipendien auf dem Lande vergibt.

2011 erschien der von ihr herausgegebene Lyrikbestseller »Mein Lieblingsgedicht – Prominente antworten« im C.H. Beck Verlag, 2015 »Der Gurkenmann und andere Geschichten – Schüler treffen Autoren«, 2018 »Freiheit sucht Weg – Schüler schreiben mit Autoren« und 2021 die dritte Anthologie mit Texten von Jugendlichen: »In diesem Wald findest du nichts mehr«, jeweils bei Edition Faust. 2023 erschien »Alles behalten für immer – Ruth Rilke. Roman­biografie« im Verlag ebersbach & simon.

Autorinnen-Foto von Andrea Maaß.

 

Muschelrufe

Muschelrufe

Mit dem Notizbuch unterwegs

  • Softcover
  • 432 Seiten
  • mit Abbildungen
  • und Text-Collagen
  • Grußwort von Minister Armin Schwarz
  • Nachwort von Herausgeberin Erika Schellenberger-Diederich

978-3-86638-458-3

18.00 €           picture

Die vorliegende Sammlung reicht von ersten literarischen Gehversuchen einiger Fünftklässler bis hin zu maxi­mal ausgereiften Beiträgen junger Erwachsener.

Schülerinnen und Schüler haben über das Landesprogramm »SchreibKunst« im Kontext der Kulturellen Bildung künstlerisch-ästhetische Erfahrungen gesammelt, die klar der Kunstsparte Literatur zuzurechnen sind, wie zu Macharten bestimmter Genres und zur Wirkung von Stilelementen. – Ein zweiter Punkt, der immer mehr in den Mittelpunkt zu rücken scheint, hat mit Demokratielernen zu tun: Junge Stimmen finden hier Gehör und dies gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Über deren engagiertes Schreiben berichtet unter anderem die Gießener Allgemeine Zeitung HIER – und die Herausgeberin:

»Muschelrufe. Wie geheimnisvoll klingt diese Metapher. Riya Angelina Singh aus Bad Wildungen nennt ihr Gedicht über die Sehnsucht nach dem einen persönlichen Ort der Ruhe und des Glücks so. Es wurde titelgebend für unsere ganze Textsammlung mit 144 wunderbaren Beiträgen. Es sind anrührend poetische Texte dabei, die um diesen verständlichen Wunsch zu kreisen scheinen und einem daher in besonderer Erinnerung bleiben, auch weil sie Trost spenden. Da baut ein Vogel sorgsam sein Nest, aber dann zieht ein großer, zerstörerischer Sturm auf. Doch der Vogel kommt zurück. Julius Kürzer-Peplies deutet in seiner Parabel nur fein an, wie es danach weitergeht, mit einer winzigen Geste: „… und hatte ein Stöckchen im Schnabel“. Ein einfacher Nebensatz, der eine komplexe und mitunter gnadenlos erscheinende (Natur-)Welt einschließt, in der jeder und jede den eigenen Platz suchen und mitunter verteidigen muss.

Manche düsteren Zwischenwesen und Gespenster sollen die Leser erschauern lassen und in Furor versetzen. Aber auch Humor spielt eine nicht unwichtige Rolle, wenn zum Beispiel eine kleine nervige Schwester kurzerhand in der Altpapiertonne entsorgt wird, wie es Emilia Römer ihre Ich-Erzählerin in „Meine schlimmste Tat“ auf die Spitze treiben lässt. Sei es im Klassenraum, im überfüllten Bus oder zuhause, oft sind es Alltagssituationen, die, nicht nur erzählerisch, immer wieder gemeistert werden (müssen).«

Er­staunlich oft wird das Thema Zugehörigkeit ­verhandelt, ähnlich wie im Vorgängerband »In diesem Wald findest du nichts mehr« von 2021. Diese Texte offenbaren Befürchtungen des Ausgeschlossenwerdens aus Gruppen, Freundschaften und Beziehungen oder des möglichen Verlassenwerdens, weil man etwas Falsches getan, gesagt oder auch nur gedacht haben könnte. Das stimmt nachdenklich. Jemand, der sich traut, dies zu Papier zu bringen, ist sehr mutig. Eine ausgefeilte wie harmonische Gruppenarbeit in Muschelrufe ist die Neuübersetzung von Dylan Thomas’ Gedicht „Fern Hill“.

Umsichtig betreut wurde diese SchreibKunst in den Workshops von den Autorinnen und Autoren Wolfgang Büscher, Sandra Burkhardt, Dilek Güngör, Norbert Hummelt, Stella Jantosca, Dominique Macri, Dalibor Marković, Markus Orths und Silke Scheuermann, welche jeweils ein einleitendes Vorwort beigesteuert haben.

Zum Inhaltsverzeichnis.

 

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