Judith Hennemann

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Judith Hennemann ist 1975 in Papenburg / Ems geboren, sie lebt in Frankfurt am Main und arbeitet neben ihrem literarischen Schaffen als Industriesoziologin in einem Pro­duktionswerk. Sie schreibt Lyrik und Theaterstücke und hatte zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, so in das »Jahrbuch der Lyrik«, »L. Der Literaturbote«, »DAS GEDICHT«, »außer.dem«, »Versnetze« sowie auf allen wichtigen Lyrik-Plattformen im Netz (beispielsweise auf fixpoetry.com) sowie im Radio.

Ihr Theaterstück »Androguards« wurde von Sascha Weipert im Frankfurter Autorentheater inszeniert (2014/Wiederaufnahme 2015). Sie erreichte die Bestenliste des »4. lauter niemand preises für politische lyrik« und erhielt 2014 den Jurypreis des »Hochstadter Stiers«.

»Bauplan für etwas anderes« ist ihre erste Einzelpublikation mit Gedichten, die im Programm zu haben ich mich als Verleger herzlich freue. Judith Hennemann ist damit vertreten in Gregor Dotzauers Tagesspiegel-Auswahl der »zehn Gedichtbände des Jahres 2017« für das Berliner Literaturhaus und zählt zu den »vier Lyrikdebüts des Jahres 2017«, die im Berliner Haus für Poesie unter der Schirmherrschaft von Beate Tröger ausgesucht wurden.

Einige Besprechungen:

Gregor Dotzauer im Tagesspiegel, 30.01.2023

FAZ, Kurt Drawert, 22.06.2017

fixpoetry.de und Akzente, 25.05.2017

Manafonistas.de, Martina Weber, 28.04.2017

 

Judith Hennemanns Band ist Bestandteil unseres Lyrik-Herbst 2022.

 

Besser nicht warten auf King Tide

Besser nicht warten auf King Tide

Gedichte

978-3-86638-384-5

18.00 €           picture

»Besser nicht warten auf King Tide« verarbeitet poetisch Berichte über die Nuklearwaffen-Tests der USA auf den Marshallinseln im Pazifischen Ozean zwischen 1946 und 1958. Vor dem Hintergrund des steigenden Meeresspiegels und der damit verbundenen Gefahr sowohl für die Inselkette an sich und ihre Bewohner als auch für den ohnehin brüchigen »Runit Dome«, in dem die radioaktiven »End«abfälle der Tests gesammelt wurden, stellt sich anhand dieses Extrembeispiels die Frage nach den systemischen Auswirkungen unseres Umgangs mit der Biosphäre.

Die weitab unseres Kontinents gelegene Inselkette führt vor Augen, wie verheerend die Auswirkungen der soeben in der EU-Taxonomie als nachhaltig deklarierten Nukleartechnologie, selbst ohne ihren Einsatz in Form von Waffen, sind. Der »Runit Dome« verkörpert eine Prognose für die Suche nach dem nuklearen Endlager in Deutschland und Europa insgesamt.

»Der Blick auf die Folgen der Nuklearwaffentests im Bikini-Atoll zeigt, daß Reversibilität im Zusammenhang mit Atomenergie eben nicht gegeben ist. Weder die Bevölkerung noch die Flora und Fauna konnten je regenerieren«, sagt Judith Hennemann.

Wie geht Lyrik und wie gehen wir in unserer Sprache mit Irreversibilität um? – Hier formulieren sich nicht irgendwelche akrobatischen Möglichkeiten fürs Gedicht – hier ist Lyrik geradezu aufgerufen, an der Sprache zu arbeiten. Judith Hennemann tut das.

 

Lyrik-Hör-CD

Lyrik-Hör-CD

41 Minuten, 5 Dichter, 40 Gedichte

  • 41 Minuten
  • 5 DichterInnen
  • 40 Gedichte

Hör-CD

Diese Lyrik-Hör-CD liegt den Gedichtbänden bei, die ab Frühjahr 2019 bei mir im Verlag erscheinen – ein Versuch, die Dichterinnen und Dichter hörbar zu machen und aus jedem Gedichtband heraus einige weitere Stimmen entdecken zu lassen.

Es sind hier zunächst die Autoren Wolfgang Haak, Judith Hennemann, Olaf Velte, Ewart Reder und Joachim Durrang zu hören.

Weitere Details finden Sie HIER – bleiben Sie neugierig!

Für die sorgsamen Aufnahmen zur Lyrik-Hör-CD danken wir Hannes Druener und der Klangetage, Frankfurt am Main

all die goldenen Hunde

all die goldenen Hunde

Gedichte

  • Softcover
  • in Schwäbischer Broschur
  • 96 Seiten
  • mit Lyrik-Hör-CD
  • Sponsor-Partner: N.N.
  • erscheint im April / Mai 2019

978-3-86638-270-1

16.00 €           picture

Judith Hennemanns Debüt-Band von 2017 war ein wunderbarer Erfolg und hat inzwischen, nachdem der »Bauplan für etwas anderes« beispielsweise von Gregor Dotzauer vom Berliner Tagesspiegel als einer der wichtigsten 10 Lyrik-Bände 2017 präsentiert worden war, seine dritte Auflage erreicht hat. Nun folgt ihr zweiter Gedicht-Band.

In »all die goldenen Hunde« schreibt Judith Hennemann ihre besondere Dichtungsform aus technisch-industrieller Sprache fort. Zum Beispiel in ihrem

Personennahverkehr

Diese Gespräche sind selbstverständlich geliehene
Überbrückungskabel durch den rauschenden Raum.
Die Bahn ein rollender Gehörgang, darin gestapelte
Silben, wie Sperrmüll aus dem Villenviertel. Ein Arte-
fakt für die eigene Wohnung? Fühlt sich an, als wäre
eine Kommode eingebrochen und hier geblieben.

Da hilft kein Umdekorieren. Wo etwas entdeckt
werden kann, ist kein Platz für die eigene Leere.
Wir haben die Hände voll. Nehmen nichts mit außer
strahlenden Portalen. Lichthöhlen, um sich unsichtbar
zu wähnen, zumindest akustische Ibis-Hotels. Taub-
stumme tilgen Fingerabdrücke von den Oberflächen.

Die Magneten ziehen uns schwach Richtung Heimat.

Wie der »Bauplan …« ist auch der neue Band in größeren Kapiteln aufgebaut und gibt Orientierung in einer dichterischen Strukturierung unserer Gegenwart, von der Marko Dinic auf www.fixpoetry.com notiert: »Hennemann findet immer wieder einen Ausweg aus dem Dickicht des daten-überfluteten Bildgewusels eines 21. Jahrhunderts«.

 

Bauplan für etwas anderes

Bauplan für etwas anderes

Gedichte

  • Schwäbische Broschur
  • 112 Seiten
  • mit einem Glossar

978-3-86638-233-6

16.00 €           picture

Der Debüt-Band der Lyrikerin Judith Hennemann ist ein streng komponiertes Buch. Es ist ein Erstling, der nach Publikationen einzelner Gedichte in diversen Magazinen und auf allen wichtigen Literatur-Plattformen viel weiteres erwarten läßt.

Rubriziert sind die Gedichte unter den sechs Kapiteln Rauputz, Mannheimer Stunden, Rekonstruktion eines Flugkörpers, Bauplan für etwas anderes, Der Albino unter den Nächten und Ich pfeife auf die intellektuelle Würde der Melancholie, die bereits eine Ahnung von der Ästhetik und Themensetzung der Dichterin Judith Hennemann geben, die ihre Bilder aus den Tiefen sehr unterschiedlicher Welten heranzieht, der technischen Prozesse und aktuellen Jugendbewegungen, der Wissenschaftsgeschichte und Marketingstrategien und vieler anderer Bereiche. – Ein Beispiel, auch für die formale Dichte mit internalisierten Titeln, gibt das Gedicht Es ist so weit:

Dies ist kein Kinderzimmer draußen die taghelle Nacht
schneidet in meine Decke aus Zellstoff Sterne und
den halben Mond. Vier europäische Wände vom Mars
aus zu sehen. Sie bleiben stehen für den Augenblick. Jeder
von uns trägt Wanderung in seinen Zellen. Die anderen
erkennen das Ziel ist ein Anfang. Es sollen Roboter kommen

doch es sind Immanuel Kant und die Gastarbeiter. Bevor
es kalt wird werfen Rosinendrohnen Astronauten Nahrung
ab. Es gibt keinen Cyberspace es gibt Formulare. Wir
kennen unsere Sprache nicht. Begriffe wie Feldbett und
Wasser. Heimat ein Lückentext. Es ist so weit. Ich will dieses
Spekulationsobjekt endlich von Menschen erobert sehen.

 

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